Vereinsgeschichte

Von der Fanfare zur B-Trompete,

von der Landsknechttrommel zum Schlagzeug

Dem Plaidter Karneval fehlte im Jahr 1957 etwas ganz Entscheidendes: Musik. Spontan wurde wenige Tage später, am 10. März 1957, der Fanfarenzug Rot-Weiß (der heutige Musikzug Rot-Weiß) gegründet. Der damalige Karnevalsverein „Humor“ mit Persönlichkeiten wie dem 1. Vorsitzenden Klaus Büchel, dem Kassierer Albert Iven und dem späteren 1. Vorsitzenden Albert Müller, stellte einige Instrumente zur Verfügung und konnte die Arbeit beginnen. Peter Ax sowie der langjährige Vorsitzende Josef Schmitz übernahmen die Proben. Ein entsprechendes Equipment konnte nach und nach angeschafft werden. Bei der Kirmesbaumaufstellung 1957 konnte erstmals das erlernte Können unter Beweis gestellt werden. Kurze Zeit später wagte man sich an den ersten Wettbewerb und errang spontan den zweiten Platz.

Der Fanfarenzug Plaidt entwickelte sich zur festen Größe in Plaidt.

1971 war mit Sicherheit ein Highlight in der Geschichte des Vereins. Erstmals konnte bei einem Wettstreit in einer eigenen Uniform aufgetreten werden, welche die Vereinsfarben trug. Außerdem wurde in diesem Jahr die Große Karnevals-Gesellschaft gegründet, bei welcher der Fanfarenzug unmittelbar beteiligt war. Seit dieser Zeit und nach Gründung der Großen Karnevals-Gesellschaft – GKG (1971) besteht die enge Bindung des Vereins zum Plaidter Karneval.

Dank seiner Verantwortlichen hat sich der Verein musikalisch immer weiter entwickelt: Angefangen mit Naturtonfanfaren und Landsknechttrommeln ging die Entwicklung über die Umstellung auf Ventilfanfaren schließlich zu den modernen B-Instrumenten, die wir heute besitzen. Durch diese Umstellung änderte sich auch der Name des Vereins mehrmals. Es ging vom Fanfarenzug zum modernen Fanfarenzug und schließlich zum Musikzug Rot-Weiß Plaidt mit dem abschließenden Eintrag in das Vereinsregister.

Auch waren wir bei unzähligen Wettstreiten erster Sieger, wurden mehrfach Verbandsmeister, Vize-Rheinland-Meister und nahmen auch an der Deutschen Meisterschaft teil.

Doch das Wichtigste in den ganzen Jahren war die musikalische Entwicklung. Anfangs waren wir als Fanfarenzug an die Naturtöne gebunden, erst mit der Einführung der Ventilfanfare gab es die Möglichkeit auch Halbtöne zu spielen. Dies gab unserem Repertoire einen enormen Schub, da wir auch nun technisch in der Lage waren alle Lieder zu spielen. Nach der Einführung der B-Instrumente wurde auch die  Notenlehre und das Spielen nach Noten fester Bestandteil. Das musikalische Repertoire des Vereins ist heute breit gefächert und reicht von Kirchenmusik über Klassik, Musicals und Unterhaltungsmusik bis hin zur traditionellen Marschmusik. Weltliche und kirchliche Feste erhalten durch die musikalische Umrahmung mit Blasinstrumenten einen ganz besonderen Glanz.

Der Musikzug spielt im kulturellen Leben der Ortsgemeinde Plaidt eine wichtige Rolle. Eine Rolle, die den erheblichen Einsatz aller Mitglieder fordert. Damit dabei auch das Miteinander nicht zu kurz kommt, bietet der Vorstand über das Jahr verteilt gesellige Familienaktivitäten an. Neben der Jahresabschlussfeier, gemeinsamen Wanderungen, fröhlichen und offenen Pflichtproben ist das Grillfest der absolute Höhepunkt in jedem Jahr.

Der Verein sagt Danke!

Besonders stolz ist der Verein auf die Mitglieder der ersten Stunde wie Josef Schmitz, Alfred Engels und viele mehr, die den Verein noch heute unterstützen. Josef Schmitz hat dem Verein als 1. Vorsitzender 41 Jahre lang vorgestanden, bis 1998 sein Sohn Dirk für einige Jahre die Geschäfte des 1. Vorsitzenden übernahm. Dirk Schmitz führte die Geschicke des Vereins in vorbildlicher Manier. Für uns alle leider viel zu kurz. Doch durch seine vorbildliche Vereinspolitik ist es gelungen, im Juni 1999 erstmals eine Gesamtmitgliederstärke von über hundert Aktiven und Inaktiven zu haben.

Carmen Hillesheim, Tochter von Josef Schmitz, hat danach 2002 das Zepter in sehr schweren Zeiten übernommen.

Der Musikzug sagt der Familie Schmitz ein ganz besonderes Dankeschön.

Die Verbundenheit aller Musikanten und Mitglieder mit dem Musikzug wird spürbar, wenn von „meinem“ oder „unserem“ Musikzug gesprochen wird. Hierfür haben Josef und Resi Schmitz den Grundstein gelegt. Danke – ohne Euch wären wir nie so weit gekommen!

Viele Jahre hatte Achim Schommer die musikalische Leitung des Musikzuges inne. Er übernahm den Taktstock vor mehreren Jahren von Josef Schmitz und ist Vorbild für bodenständige, ehrenamtliche Arbeit im Verein.

In der Zeit von September 2004 bis Oktober 2008 übernahm Helmut Unger den Vorsitz und führte die Geschicke des Vereins.

Im Oktober 2008 wurde Michael Löb zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt, seitdem steht ihm der fünfköpfige Vorstand zur Seite.

2010 wurde die musikalische Leitung erstmals in „fremde Hände“ gelegt. Henryk Gunia übernahm in der Zeit von Februar 2010 bis März 2012 die musikalische Leitung und somit die Probe des Haupt- und Jugendorchesters. Ihm folgte in der Zeit von Juni bis August 2013 Werner Krings.

Vom Trommelstock zum Taktstock, dass hätte Markus Löb sich niemals träumen lassen. Aus der Not heraus hat er die Probe übernommen und nebenbei einen D1-Lehrgang besucht. Dieses Amt führte er aus, bis im Juni 2017 Stefan Philippi seinen Platz einnahm und Markus wieder ans Schlagzeug wechselte.

Im Jahr 2017 blickt der Musikzug voller Stolz und Freude auf 60 Jahre Vereinsgeschichte zurück und feiert dieses mit einem Jubiläumskonzert im Dezember.